Heldendaten: | |
Geschichte: Das Kerzenlicht wirft Schatten auf das Gesicht des stolzen jungen Mannes, mit dem ihr euren Tavernentisch teilt. Er sieht etwas müde aus, und dennoch stattlich: Seinen Kopf ziert dunkelblondes, leicht lockiges Haar und einige Bartstoppeln stehen auf dem Kinn er wirkt kräftig und seine blauen Augen funkeln aufmerksam. Seine Kleidung geziehmt der eines Zünftlers, doch ist sie arg verdreckt, und kaum lässt er einmal seinen Dolch aus dem Blick... Ihr beginnt euch zu fragen, was den jungen Kerl wohl hierher getrieben hat und so frag ihr ihn. Nach einigem Zögern und einem Schluck aus seinem Humpen Bier, senkt er den Kopf und beginnt zu erzählen, mit einer Stimme von einem melodischen Klang, wie ihr selten eine gehört habt, spricht er... - ...mein Name ist Linjan Eelkinnen. Und nicht leicht zu erzählen ist meine Lebensgeschichte von Licht und Schatten, von Mut und Flucht, von Unterdrückung und Freiheit. Doch... lasst mich einfach beginnen... Noch einmal lässt er den Blick über eure Runde schweifen, bevor er nun endlich ansetzt, zu erzählen. Geboren wurde ich vor knapp zwei Dekaden in der stolzen Handelsstadt Tjolmar im Svelltschen Städtebund. Meine Mutter, eine gütige, liebevolle Frau, und mein Vater führten eine Bäckerei in einer so steht es mir in Erinnerung stets sonnendurchfluteten Gasse nahe des Marktplatzes oft war das Geschäft voll von Stimmen und frohen Gesichtern. Meine Eltern waren angesehene und beliebte Leute, es begab sich nicht selten, das Bekannte und Stadtbewohnter meinen Vater um Rat und Lebenshilfe baten, denn er, mit dem früh ergrauten Haar und den lustigen Augen galt als weiser Mann... Wir lebten gut von unserem Gewerbe so schien es nur selbstverständlich, dass ich als Erstgeborener eine Lehre als Bäckergeselle bei meinem Vater begann, und es zeigte sich kein Gedanke der Zweifels darüber, dass ich eines Tages den Laden meiner Eltern übernehmen sollte. Doch, um es kurz zu machen, eines Tages verdunkelten sich die lichten Aussichten: Der Svelltsche Städtebund wurde wie ihr wohl wisst von den Orks, den widerwärtigen Schwarzpelzen überrannt und unterjocht... Viel Not kam in die Stadt, die Kunden begannen spärlich zu werden und seltener die frohen Gesichter... und nicht nur deswegen lag die Stirn meines Vaters oft in Falten. Wir mussten hohe Steuern und Abgaben zahlen, und, was noch ärger war, nicht selten wurden wir auf dem Marktplatz Zeuge der rohen und willkürlichen Rechtsprechung der Orks, wenn Köpfe über das Pflaster rollten und sich dieses blutrot färbte. Mein Sohn, sprach mein Vater häufig, wenn wir des Abends im Kerzenschein in unserer Stube im Rückraum der Bäckerei saßen, und meine Mutter und Schwester bereits zu Bette gegangen waren, mein Sohn, dies sind schwere Zeiten., und seine Stirn legte sich dabei wieder in Falten. Deine Schwester und deine Mutter sind zu schwach, und haben ein empfindsames Gemüt, sie können uns nicht weiter helfen, als durch ihr bloßes Zutrauen und auch meine Knochen werden langsam müde. Doch du, du musst mir versprechen, immer für Freiheit, Recht und Ordnung einzutreten... Eines Tages werden wir, die Svellttaler in der Lage sein, die Schwarzpelze zurückzuschlagen, und auf dieser verbrannten Erde wieder strahlende Städte zu errichten. Nur in Freiheit kann der Mensch glücklich leben, mein Sohn... An dieser Stelle pflegte er versonnen in die Flamme des Ofens zu schauen und schließlich zu fragen: Nun, magst du mir das versprechen, Linjan? So tat ich es und ich tat es mit Überzeugung. Etwa zwei Jahre später, ich hatte kaum meine Gesellenprüfung abgelegt, traf ich am Hafen einen jungen Mann namens Fidian Raventau, es war keine zufällige Begegnung er stellte sich als Schatten-Dian vor, und lud mich zu einem Treffen ein - es handelte sich um ein Treffen einer revolutionären Gruppe. Noch am gleichen Abend begab ich mich klopfenden Herzens und doch stolz im Schutze der Dunkelheit zum Gasthaus Orkenbrecher und es dauerte nicht lange, ehe ich ein geschätztes und wichtiges Mitglied der Versammlung wurde. Eine verschworene Gemeinschaft waren wir, gelobten Treue und all unsere Kräfte und Leben auf die Befreiung unserer Heimat, unserer Familien und Maiden auszurichten. Wir waren alles andere als tatenlos und so standen wir, vor etwas mehr als 2 Monaten nunmehr, nahe an der Vollendung eines Hinterhalts auf den Statthalter der Schwarzpelze doch auf einer unserer nächtlichen Versammlungen flogen plötzlich die Türen auf, und in die warme Gaststube brachen zwei dutzend übelriechende Orks mit gezückten Schwertern. Jemand hatte uns verraten, so musste es sein... Mit wütenden Blicken sahen wir uns an, und schickten uns bangen Herzens an, mit Ehre unterzugehen waren wir doch in der Gewissheit, dass der Kerker, wenn nicht das Schafott auf uns wartete. Vorbei an den einstmals stolzen Bürgerhäusern wurden wir mit lautem Getöse abgeführt, Siegesgebrüll der Orks erfüllte die spätherbstlich nebeligen und schon schlafenden Gassen da ertönte hinter mir ein Schrei. Ich sah mich um, und erblickte Fidian, der einen Ork niedergeschlagen hatte und so das Interesse der Schwarzpelze auf sich zog. Für einen Moment war ich unbewacht: Linjan, flieh!! rief er mir zu. Nun, dies war das Letzte was ich von Einem der Unseren hörte... Atemlos lief ich durch die Stadt, hin zu unserem Heim, und hieß meine Eltern und auch meine geliebte Schwester das nötigste zusammenzuraffen wir müssten fliehen. Nach zwei harten durchwanderten Tagen und Nächten erreichten wir den kleinen Weiler hinter der bornländischen Grenze, an welchem ich meine Familie bei einem Bekannten unterbrachte. Es würde zunächst für sie gesorgt sein... Doch ich musste weiter ziehen. Zumindest um Geld zu verdienen für eine neue Existenz und einen ruhigen Lebensabend meiner Eltern besser aber noch um andere versprengte Svelltaler und Gleichgesinnte zu finden, und eines Tages zurückzukehren, und die Freiheit und das Lachen in die Gassen meiner Stadt zurückzubringen. Er hatte sich in Rage geredet und war aufgestanden doch nun setzte er sich beinahe erschrocken wieder. Seine Blicke wanderten unsicher umher und er schien einige Zeit zu benötigen, sich zu sammeln dann blickt er auf, schaut euch freundlich in die Augen und fragt: Und was treibt euch hierher ihr seht aus, als wärt ihr ein mutiger Herr, und hättet ebenfalls von so mancher Heldentat zu berichten? | |
Tag 15 des Hesindemondes im Jahre 14 nach Hal, an einem Strand vor Salzerhaven Meine Arbeit an dem Bau des neuen Salzerhavener Lagerhauses neigt sich dem Ende zu – und eigentlich mag ich nichts schlechtes daran finden. Zwar hatte ich hier zwei Wochen lang Bleibe, Lohn und Brot; doch werde ich selbst für einen Tagelöhner mager entlohnt. Dies ist nicht der richtige Weg um zu Geld zu kommen. Und ich brauche dieses dringend, um meine Gefährten zu befreien... Jetzt werde mich in mein Bett im Schlafsaal begeben, und dem nächsten Tag harren. Morgen bricht der letzte Arbeitstag hier an... | |
Tag 16 des Hesindemondes im Jahre 14 nach Hal, in der Herberge "zum speienden Seemolchen". Meine Arbeit hier ist beendet. Das Lagerhaus ist eingeweiht – ein gelungener Bau, und es mag mich mit etwas Stolz erfüllen, daran mitgewirkt zu haben. Doch nun habe ich meinen Lohn in der Tasche, und es ist ernüchternd. 1 Dukat für 3 Wochen harte Plackerei. Ach, könnte ich nur wieder warmes, wohlriechendes Brot aus den Öfen ziehen, anstatt Steine zu schleppen! Und wie es meiner Familie wohl gehen mag, dort im Bornland? | |
Tag 17 des Hesindemondes im Jahre 14 nach Hal, wiederum in der Herberge. Noch habe ich keine neue Arbeit, aber es besteht schon Aussicht! Ich hörte von einem Schiff, dass zum Sonnwendfest nach Prem aufbricht! Die Überfahrt kann ich abarbeiten. Vielleicht lassen sich dort neue Aufgaben erschließen? Größere? Ich hoffe, die Aufregung lähmt nicht meinen Schlaf, um 4 muss ich aufstehen und mich nach Salza zum Schiff aufmachen! | |
Tag 18 des Hesindemondes im Jahre 14 nach Hal, auf dem Schiff gen Prem Ich bin an Bord! Und welch herrlicher Zufall, während der Überfahrt kann ich mich als Bäcker in der Kombüse verdingen! Ich genieße es, auch wenn ich die meiste Zeit unter Deck verbringen muss... Vielleicht ebenso erwähnenswert: Es sind noch weitere ‚Passagiere’ an Bord, damit hätte ich nicht gerechnet... Neben zwei recht hochnäsigen zahlenden Gästen noch ein freundlicher Mann in Rüstung, mit Namen Joschua (es scheint immer gut, bewaffnete Freunde zu haben), ein etwas arroganter Herr aus den östlichen Gegenden Aventuriens, sowie ein ziemlich ungeschliffener Waldschrat und eine liebreizende Elfe, die mir aber beide in ihrer Arglosigkeit sofort sympathisch schienen. | |
Tag 22 des Hesindemondes im Jahre 14 nach Hal, in Prem die Überfahrt ist geschafft, und doch beschleicht mich etwas Enttäuschung: das Sonnwendfest hat noch nicht begonnen. Ich habe beschlossen, mich in der Nähe dieser so ungleichen Gruppe zu halten. Auch wenn einige anfänglich arrogant, verschroben oder gar gefährlich (ich denke dabei an den mitreisenden Magikus) erscheinen, genieße ich in der kalten Jahreszeit doch jede Gesellschaft – und dies ist beileibe nicht die Schlechteste. | |
Tag 23 des Hesindemondes im Jahre14 nach Hal, in Prem Mein Geldbestand nimmt bedrohlich ab – ich musste mich mit Winterkleidung eindecken, Handschuhe und Stiefel, und eine weitere Nacht in der Herberge ‚zum freundlichen Nivesen’ verbringen. Doch was mich positiv stimmt: Heute, auf dem Sonnwendfest, bot sich mir die Möglichkeit, meine Lebensgeschichte im Rahmen der Heldenerzählungen den Thorwalern zu berichten – und einige aus meiner Gruppe, namentlich der Knappe Rahjan von Rogansquell und auch der Waldschrat, schienen angetan. Womöglich könnte ich hier ehrenhafte Mitstreiter für mein Ziel finden... Des Weiteren hat sich ein Wettlauf zwischen den Thorwalerhühnen Beorn und Phileasson entsponnen. Eventuell könnte ich bei einem der beiden anheuern? Das wäre das, was mir vorschwebte – große, gut bezahlte Taten. Meine Gefährten scheinen ähnlich interessiert. | |
Zwischen neuntem und zehntem Tag des Firun im Jahre 14 nach Hal, in Olport Oh, lange habe ich jetzt meine Aufzeichnungen vernachlässigt – doch zu anstrengend und aufregend sind die Pflichten und Erlebnisse der letzten Wochen: Wir alle ließen uns von Phileasson anheuern, erlernten das Rudern, gerieten in einen unglaublichen Sturm – und nun sitzen wir in diesem Dorf namens Olport und flicken unser Schiff... Habe ich in den letzten Tagen nicht gearbeitet, so habe ich geschlafen, oder bin in Heimweh versunken meinen Gedanken nachgehangen, so dass ich nunmehr kaum greifbare Erinnerungen an diese letzten Wochen in mir trage – doch ist erst einmal die nächste Aufgabe, das Schiffflicken bewältigt, dann werde ich mich wieder mehr den Aufzeichnungen widmen... | |
17. Firun, im Packeis zwischen Olport und dem Yeti-Land vor zwei Tagen verließen wir endlich den Hafen Olports. Nun, womöglich wäre es treffender, ich würde sagen, vor zwei Mondaufgängen... Denn hell wird es mittlerweile nicht mehr. Ein bedrückendes Schauspiel, selbst wenn ich lange Nächte aus dem Tjolmarer Winter gewohnt bin. Und, ach, gestern segelten wir an meiner Heimatbucht vorbei, wie mir Phileasson berichtete. Schöne Heimat, wann werde ich dich wiedersehen? Ebenso bedrückend und gefährlich scheint mir das Packeis, beinahe wären wir zwischen zwei Eisbergen gefangen gewesen, hätte nicht der stolze Druide mit einem seiner eigenartigen Feuerstrahlen ausgeholfen. Saljin, dieses unglückliche Südlicht wäre um ein Haar mit der Hand an selbigem Eisberg festgefroren – eine furchtbar und unwirklich und unwirtliche Gegend ist das hier. Ich träume in dieser Dunkelheit von meiner Heimat; möge Praios das Svelltal, meine Familie und mich in dieser Finsternis beschützen. | |
24. Firun, an den Gestaden des Yeti-Landes ich schreibe dies, während ich in einem Zelt an den Gestaden des Yeti-Landes liege. Wir haben nun unser Ziel erreicht – einige Zeit nach Beorn, wie es scheint, denn sein Schiff liegt verlassen am Strand. Es scheint mir schwierig ihn noch einzuholen – doch werden wir sicher alle unser Bestes geben, schließlich kann ein Sieg unserer Heuer nur gut tun. Außerdem, so scheint es mir, steigt auch der Zusammenhalt in unserer Gruppe. Nun sollte ich jedoch schlafen: Wir werden in einigen Stunden mit einem Eissegler ins Landesinnere aufbrechen, und Phileasson hat uns bedeutet, wir sollten diese freie Zeit dringend zum Schlafen nutzen. | |
30. Firun, in Gefangenschaft der Yetis. Oh bitter finstervolle Zeit! Was ist uns alles zugestoßen – wir haben uns in unserer Aufgabe als Spähtrupp mit dem Eissegler in der Weite des Eises verloren, und die Sterne genügten uns nicht zur Navigation. Ich kann nur Praios danken, dass wir aufgrund seiner Güte doch noch zum Tross zurückfinden konnten! Einige Tage zuvor wurden wir bereits von einer Eismine getroffen, die mir fast das Lebenslicht aushauchte – tausende kleine Eiszapfen schienen meinen Körper zu durchbohren. Mit der Hilfe der Magie eines von Phileassons Zaubermeistern konnte ich jedoch wieder genesen. Und welch grauenhaft-schöne Erscheinung zeigte sich mir in diesem ewigen Eis: Wir waren in einem schauerlichen Sturm gefangen, als eine wahrlich holde Stimme immer wieder meinen Namen rief... Doch als ich mich in die lockende Umarmung der Schönen werfen wollte, verschwand diese, und ich fühlte mich wie von Orkenhand niedergestreckt. Und nun – es ist kaum zu glauben – sind wir in Gefangenschaft der Yetis. Wir sitzen in einer verzauberten Höhle; der Ausgang ist mit einem magischen Tor versiegelt. Wer hindurch geht verwandelt sich in einen Geist. Sowohl der Druide als auch Saljin, sowie ein Thorwalscher Kundschafter und der unglückselige Magikus Maradox (er steht mit dem Bösen im Bunde, wie ich erfahren musste!) wurde auf diese Weise dem Irdischen entrissen. Mögen die Zwölf ihren Seelen gnädig sein. Lediglich der Knappe Rahjan befindet sich noch bei mir. Wir werden nicht freiwillig durch dieses Tor gehen, das steht fest! | |
5. Tsa, im Tal der Donnerwanderer Nun, zunächst – ich wurde mit Gewalt durch dieses Tor gezogen und ich lebe noch, wie es mir scheint. Zumindest konnte ich keine Entmaterialisierungserscheinungen an mir feststellen. Und auch die anderen unserer Mitstreiter sind noch am Leben. Welch ein Glück! Nichtsdestotrotz werde ich mich in Zukunft von Maradox fernhalten... Die Yetis jedoch schlossen einen Pakt mit uns – wir dürfen zwei zweizahnige Kopfschwänzler jagen und abtransportieren, danach jedoch nicht weiter in ihre Gründe eindringen... In diesem Augenblick befinden wir uns im Tal der Donnerwanderer, wo Kopfschwänzler anzutreffen sein sollen. Noch haben wir jedoch keine dieser Getiere gesichtet. Und einen schlüssigen Plan, wie ein solches zu fangen sei, haben wir ebenso noch nicht ausgearbeitet. Dennoch – dies ist eine der angenehmeren Etappen unserer abenteuerlichen Reise. Immerhin sind wir gesund und unsere Leben nicht großer Bedrohung ausgesetzt... |